“Früher haben tausende Familien in unserer Region von der Pecherei leben können. Heute bin ich einer der Letzten, die dieses traditionelle Handwerk noch beherrschen.”

Bernhard Kaiser, Berufspecher im Piestingtal

Die Pecherei:

Das alte Handwerk der Harzgewinnung

Früher war die Harzgewinnung einer der wichtigsten Industriezweige der Region. Im 18. Jahrhundert wurden unter Maria Theresia die Gebiete südlich von Wien mit Schwarzföhren aufgeforstet, um der Versteppung Einhalt zu gebieten. Rund 7000 Familien konnten in Niederösterreich von der Pecherei leben. Unzählige Produkte wurden aus Harz gemacht, die jedoch nach und nach durch billigere Kunststoffprodukte ersetzt wurden. Harze wurden weltweit u.a. aufgrund ihrer antiseptischen Eigenschaften genutzt. Daher wurde die Pecherei in Niederösterreich 2011 in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.

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Das Kauen:

Ein Urbedürfnis der Menschheit

Die Zahnabdrücke eines Ureinwohners wurden bereits auf einem 9000 Jahre alten Stück Birkenpech in Skandinavien gefunden. Ebenso kauten die Ägypter Weihrauch, die Griechen Mastix (Harz der Pistazie), und die Maya Chicle (Den Baumsaft des im Regenwald wachsenden Sapotilla-Baums). 1848 griff John Curtis in den USA dieses Phänomen wirtschaftlich auf und verkaufte den ersten Kaugummi (aus Fichtenharz und Bienenwachs). Erfolgreicher wurden jedoch die Kaugummis aus Chicle-Kaumasse, die bald den Markt überfluteten. Nach und nach wurden diese natürlichen Kaumassen jedoch von synthetischen Kaumassen auf Kunststoffbasis verdrängt.

Kaugummis heute:

Synthetisch

Auf Kaugummipackungen wird heute nur noch “Kaumasse” deklariert, jedoch nicht erklärt woraus diese besteht. Bei genauerer Recherche stößt man auf die Information, dass petrochemische Stoffe die Ausgangsbasis für die meisten Kaumassen sind. Dazu zählen unaussprechliche Stoffe wie Polyvinylacetat und Polyisobutylen. Diese Kunststoffe sind nur schwer biologisch abbaubar und verschmutzen so Umwelt und Städte.

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Unsere Idee:

Wie es zu Alpengummi kam

Die Idee von Alpengummi hatten Claudia und Sandra während einer gemeinsamen Lehrveranstaltung. Anfangs ging es dabei “nur” um eine Innovation im Forstsektor, die jedoch rasch zu einer echten Businessidee wurde. Beide lernten dabei viel Neues; unter anderem aus welchen Inhaltsstoffen konventionelle Kaugummis bestehen – und dass Baumharze neben antiviralen auch entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Als sie neben diesen Erkenntnissen auch erfuhren, dass die Pecherei in NÖ ein gefährdetes Handwerk darstellt, war ihnen klar: Alpengummi muss zum Leben erweckt werden!

“Wir finden es schade, dass die Pecherei, dieses stolze Handwerk der Harzgewinnung, in Vergessenheit geraten ist. Gleichzeitig wurden natürliche Kaumassen durch synthetische aus Erdöl ersetzt. Wir wussten, da muss eine Lösung her.”

Sandra & Claudia, Co-Founder von Alpengummi

Alpengummi im TV:

2 Minuten 2 Millionen

Die Gründerinnen von Alpengummi haben sich den Investoren der Puls 4 Startup-Show "2 Minuten 2 Millionen" gestellt. Ob sie wohl ein Angebot angenommen haben?

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